Neues Hilfeleistungslöschfahrzeug für die Feuerwehr Blieskastel-Mitte
Das Hauptaugenmerk bei der Beschaffung des neues Fahrzeuges für den Löschbezirk Blieskastel-Mitte lag nach Aussage des Löschbezirksführers Steffen Rastetter in der Zukunftsfähigkeit des Fahrzeugs, bei dem moderne Technik so eingesetzt wird, dass die Besatzung des Fahrzeugs schnell und wirkungsvoll eingreifen kann. So betrachtet ist die simple Bezeichnung „Hilfelöschfahrzeug HLF 20“ irritierend, es ist weit mehr als nur ein einfaches Feuerwehrfahrzeug sondern ein vielseitiges Allroundfahrzeug für Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung, das zur Sicherheit der Bürger in Blieskastel und im Saarpfalz-Kreis beitragen wird.
Zur feierlichen Übergabe des neues Hilfelöschfahrzeugs für die Blieskasteler Wehr konnte Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener neben den zahlreichen Wehrangehörigen und offiziellen Vertretern der Feuerwehr auch Gäste aus Zweibrücken, aus Volmünster und sogar Feuerwehrkameraden aus der Partnerstadt Le Creusot begrüßen. Sie verdeutlichte, dass das neue Fahrzeug eine Ersatzbeschaffung für ein Löschfahrzeug ist, das bereits 1977 in Dienst gestellt wurde und nun wegen erheblicher technischer Mängel und veralteter Technik ausgemustert werden musste. Dass man in Rat und Verwaltung den Brandschutzbedarfsplan für die Stadt ernsthaft umsetze, könne man daran erkennen, dass in diesem Jahr bereits viel Geld für die Löschbezirke der Stadt investiert wurde. So habe man zum Beispiel in Breitfurt ein neues Feuerwehrgerätehaus eingeweiht, am Gerätehaus in Niederwürzbach um- und angebaut und ein neues Löschfahrzeug für den Löschbezirk Brenschelbach beschafft. Die Bemühungen um die Beschaffung des neuen Fahrzeugs für Blieskastel-Mitte gingen noch in die Dienstzeit des Ehrenwehrführers Wolfgang Nehlig zurück, dem sie für seinen besonderen Einsatz an dieser Stelle ausdrücklich dankte.
Löschbezirksführer Steffen Rastetter stellte das neue Fahrzeug und seine Technik vor und er bedankte sich ausdrücklich bei Peter Laarmann, dem Vorsitzenden des Feuerwehrfördervereins Blieskastel für die großzügige Unterstützung durch den Förderverein und seiner Sponsoren, die für eine verbesserte Ausstattung des Fahrzeuges verwendet werden konnte.
Seinen ausdrücklichen Dank richtete er auch an das Wehrmitglied Marco Nehlig, der bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken tätig ist und über 50 Stunden in die Vorbereitung und Ausschreibung investiert habe, sodass nun ein Fahrzeug beschafft wurde, das voll auf die Bedürfnisse der Blieskasteler Wehr abgestimmt ist.
Kreisbrandinspekteur Uwe Wagner betonte, dass die Blieskasteler Wehr ihre gute Ausstattung und Schlagkraft in den Schutz der Bürger im Saarpfalz-Kreis investiere. Gut 20 Prozent ihrer Einsätze leiste sie außerhalb des Stadtbereiches in den Gemeinden des Saarpfalz-Kreises. Der Saarpfalz-Kreis bezuschusst die Kosten für das neue Fahrzeug mit 40 Prozent.
Ortsvorsteher Trautmann betonte, dass der Blieskasteler Löschbezirk im Jahr 2012 schon 118 Einsätze gefahren habe, den letzten in der Nacht zum Samstag, wo sie um 4.15 Uhr gerufen wurde und in Bliesmengen-Bolchen mit der Drehleiter im Einsatz war. Die gute Ausstattung des Löschbezirks sei daher dringend notwendig, wobei er selbst das Motto pflegt: „es ist gut, dass es die Feuerwehr gibt, aber noch besser, wenn man sie nicht braucht“.
Und auch dazu hatte Steffen Rastetter seine Gedanken vorgetragen. Nicht nur, dass die Feuerwehr dringend Nachwuchs brauche, auch die Fahrzeugbeschaffung müsse ständig im Auge behalten werden, so der Löschbezirksführer, dessen Vater schon vor vielen Jahren die gleiche Funktion ausgeübt hatte. Zwei Fahrzeuge der Feuerwehr seien nun in die Jahre gekommen, dazu gehörten die Drehleiter und der Rüstwagen. Beide Fahrzeuge wären bei ihren Einsätzen extremen Belastungen ausgesetzt und die Nutzung in 25 und 30 Jahren zehre an der Substanz von Technik und Gerät. So müsse man sich rechtzeitig Gedanken um die Ersatzbeschaffung machen und bei Land und Kreis um Zuschüsse bitten, denn gerade die Drehleiter sei für Blieskastel und die enge Altstadt eine äußerst wichtige Einrichtung. Doch genauso wichtig für Blieskastel sei der Rüstwagen, der insbesondere für schwere technische Hilfeleistung, für den Hochwasserschutz und die Wasserrettung notwendig sei, beide Fahrzeuge würden in Blieskastel stützpunktmäßig für den gesamten Bliesgau eingesetzt.
Im Rahmen der Einsegnung des Fahrzeuges durch Pfarrer Hermann Kast ging dieser insbesondere auf den Wahlspruch der Feuerwehr ein, der auf der mitgeführten Standarte der Blieskasteler Wehr zu lesen war: Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr. Er bat in seinem Gebet insbesondere dafür, dass die Wehrangehörigen immer wieder sicher und wohlbehalten von ihren Einsätzen zurückkommen mögen.
Für das neue Fahrzeug wurden in den Haushaltsplänen der Stadt 2010 und 2011 jeweils 70.000 € und 200.000 € eingestellt, im Wert von 25.000 € hat der Feuerwehr-Förderverein zur Ausstattung beigetragen und weil das Fahrzeug als Referenzfahrzeug des Aufbauherstellers „Empl“ fungiert konnte die Ausstattung im Wert von 20.000 € kostenneutral verbessert werden.
Das Fahrzeug: Hilfelöschfahrzeug mit der feuerwehrtechnischen Bezeichnung „HLF 20“, Allradfahrzeug der Firma MAN, 18 to-Fahrgestell, Dieselmotor mit 340 PS, Mannschaftskabine 9 Mann Besatzung.
Die Besonderheiten: 3.000 l Wassertank mit automatischer Tankregulierung, Leiterentnahmehilfen für die Entnahme vom Boden aus, Einpersonenhaspeln für Schläuche und Absicherungsmaterial, Lichtmast mit sechs Xenon-Scheinwerfern, vier Pressluftatmer im Innenraum, Pneumatische Auftritte, Warnmarkierungen und Sondersignalanlage, kompakte Wärmebildkamera für die Angriffstrupp.
Der Löschbezirk Blieskastel-Mitte hat zurzeit eine Personalstärke von 40 Aktiven, davon 2 Frauen, 17 Mitglieder in der Jugendabteilung und 33 Mitglieder in der Altersabteilung.